Jana Korb | 2019 | 2020 | Die ganze Bandbreite

English below.

Hier ist wieder mein jährlicher Jahresrückblick und -ausblick, der immer zu Jahresanfang als Email raus geht.

Danke 2019! Welcome 2020!
Liebe Alle – Freund*innen, Kolleg*innen, Veranstalter*innen, liebes Netzwerk!
Das neue Jahr hat begonnen, und ich freue mich rückblickend über ein wahnsinniges Jahr mit wahnsinnigen Projekten – die ohne Euch, Eure Unterstützung, Eure Präsenz kaum möglich gewesen wären.
Dafür bedanke ich mich bei Euch von tiefstem Herzen – und dass Ihr an uns glaubt, mit uns arbeitet (und uns bucht), uns zu Publikum verhelft, dafür, dass IHR DA SEID, wenn wir Euch brauchen!

Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Neues Jahr, viel Freude, Erfolg und Gesundheit! Und natürlich Kreativität und eine bessere Welt!

2019
Irgendwann im Frühjahr musste ich innerhalb weniger Tage einen Finanzierungsplan für eine Förderung überarbeiten (Luftartistik Festspiele Berlin), ein künstlerisches Konzept schreiben (Vergangene Kunst), luftartistisch proben (#ablebodiesandstones) und mein winterliches Krafttraining absolvieren – also unglaublich unterschiedliche Tätigkeiten. Doch statt wahnsinnig zu werden, hatte ich die Eingebung, dass ich meine Arbeit liebe! Denn tatsächlich macht mir jede dieser Aufgaben Spaß – Kreation in jeder Form, ob körperlich, rechnerisch oder konzeptuell, liegt mir und beflügelt mich. Doch wenn ich nur eine dieser Tätigkeiten für immer auswählen müsste, würde ich mich sehr bald langweilen. 😉

Somit war 2019 ein Jahr der gesamten Bandbreite für mich. Neben artistisch choreographischen Gigs (z.B. die Entwicklung und Performance zweier Ensemble-Szenen für Taylor Mac – A 24-Decade History of Popular Music im Haus der Berliner Festspiele – WOW, ich fasse es immer noch nicht, dass ich da dabei sein konnte!!!) hatte ich eine lange und vielseitige Sommer-Tour mit dem Vintage! Women! Variete! (v.a. in NRW, gefördert vom Kultursekretariat Gütersloh), FernNah (für das Magdalena Project im Odin Theater, DK) und zirka trollop – Zirkus-Trilogie nach Kafka (auf der Nord-nach-West-Tour). Ein weiteres Highlight war meine Mitwirkung als Anti-Muse bei der Bauhaus-inspirierten Langzeit-Inszenierung b.u.n.t. ist meine Lieblingsfarbe von Theater R.A.B.

Doch auch die künstlerische und kulturwissenschaftliche Forschung kam nicht zu kurz. Im Frühjahr begann ich im Rahmen einer DAKU-Förderung mit meiner artistischen Recherche über Luftartistik und Körper für #ablebodiesandstones. Wir sind immer noch am Suchen, eine fertige Produktion ist noch nicht angelegt – aber ich werde 2020 intensiv weiterforschen mit der Prager Luftartistin Stephanie N’Duhirahe, begleitet von unserer Critical Companion Melmun Bajarchuu.
An der Grenze zwischen Kunst und Kulturwissenschaft befindet sich mein Projekt Vergangene Kunst, für das wir durch Workshops Videos und Ausstellungstafeln produzierten.
Ich habe 2019 ungefähr 20 Förderanträge geschrieben, bisher mit einer Bewilligung für 2020. Ein paar sind noch offen – drückt mir die Daumen!

Einen organisatorischen Riesenerfolg konnte ich als künstlerische Leitung der Luftartistik Festspiele Berlin des Vereins zur Überwindung der Schwerkraft verbuchen (zusammen mit Jessie Walters). Zwischenzeitlich glaubten wir nicht an das Zustandekommen – ein Festival in Berlin zu veranstalten ist eine wahnsinnige Idee, v.a. wenn man die komplette Vorbereitung während der eigenen Sommertour wuppt. Doch wir hatten ausverkaufte Shows und mehr als 200 Teilnehmer*innen!

Keines dieser Projekte hätte ich missen wollen – dennoch war ich am Jahresende kurz vorm Burnout. Ich bin unglaublich froh, dass mein Lebenspartner auch mein Kollege ist – sonst hätten wir uns nicht gesehen, denn für Privatleben war 2019 keine Zeit..

2020
Für 2020 nehme ich mir vor, dass ich alles ein bischen ruhiger angehe. (Auf meine Tour 2019 bin in dieser Hinsicht auch schon sehr stolz: statt zwischen all den Gigs in Westdeutschland jedes Mal die lange Strecke nach Berlin zurückzufahren, machten wir einige kleine Mini-Urlaube jeweils bei Freund*innen in Hamburg, im Bergischen Land, in Düsseldorf und Darmstadt.)

„Ruhiger“ heißt aber nicht, dass ich keine Anfragen brauche! You hear me?! Denn das ist ja das Dilemma, in dem wir darstellenden Künstler*innen stecken – wir nehmen jeden Gig und jedes Projekt an, da wir nie wissen, ob und was als nächstes kommt. Und solange ich meine Arbeit liebe, mache ich genau so weiter!!!

Jetzt im Winter ist dennoch Zeit, ein bischen zu regenieren. Neben aufbauendem Training, kann ich die ersten Monate des Jahres mit Forschung zu Frauen in der Artistik verbringen, dank einer Förderung der Maecenia-Stiftung. Danach geht wieder die Spiel-Saison los, auf die ich mich sehr freuen werde, wenn es wärmer ist!

Ich bin gespannt auf schöne Projekte in 2020, alte und neue Freund*innen und wunderschöne Überraschungen! Ich hoffe, Euch irgendwann irgendwo zu treffen (z.B. jetzt schon im Januar in Freiburg) – und freue mich sehr, von Euch zu hören!
BIS GANZ BALD!
Und alles ALLES GUTE Euch!
Jana Korb

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Thanks 2019! Welcome 2020!
Dear all – friends, colleagues, clients, network!
A new year has begun, and I am looking back at an insane year with wonderful projects – which would not have been poosible without your support!
So I want to thank you from the depth of my heart – for believing in us, for working with us, for booking us – for being there, when we need you!

I wish you a wonderful next year, wish you health, joy, and success! And of course creativity and a better world!

2019
Sometime last spring, within just a few days, I had to create a financial budget (Aerial Arts Festival), write an artistic concept (Vergangene Kunst), rehearse aerials (#ablebodiesandstones), and continue my winter strengthening – absolutely diverse tasks. However, instead of losing my mind, I realized that I loved my job! Indeed, I enjoy doing each of these tasks – I love creating, be it physical, financial, or conceptual. It gives me my wings.
But – if I had to choose one of these activities forever, I would get bored really quickly. 😉

In this spirit, 2019 was my full range year. In addition to choreographed aerial gigs (e.g. creation and performance of two scenes for Taylor Mac – A 24-Decade History of Popular Music at Haus der Berliner Festspiele – WOW, I still cannot believe being part of this!!!), I went on a long and diverse summer tour with my Vintage! Women! Variete! (mostly with funding in Germany’s North West), with FernNah (at Transit Festival in DK) and zirka trollop – Circus Trilogy after Kafka (2 weeks at Nord-nach-West-Tour). Another highlight was my performance as the „anti-muse“ at Bauhaus inspired durational show b.u.n.t. ist meine Lieblingsfarbe by Theater R.A.B.

Furthermore, I wasn’t missing out on artistic and historical research either. In the spring I began my physical research about aerial arts and bodies for #ablebodiesandstones, funded by a research grant from Fonds DAKU. I showed some experiments at a work in progress showing at Internationales Frauen Theater Festival in Frankfurt. I am still far from creating a performance – but in 2020 I will continue research with aerial artist Stephanie N’Duhirahe from Prague, together with our critical companion Melmun Bajarchuu.
My project Vergangene Kunst was situated between art and cultural science. We created videos and exhibition panels in history of performance workshops.
I have written appr. 20 grant proposals in 2019. Until now, one has come through for 2020, and a few are still undecided – fingers crossed!

I achieved a production mega success as artistic director of the Aerial Arts Festival Berlin, together with Jessie Walters.
Along the way we didn’t believe in succeeding at all – to organize a festival in Berlin is an insane and nerve-racking undertaking, esp. while busy touring and performing all over Germany. In the end we had sold out shows and more than 200 participants from all over Europe!

I wouldn’t have done without any of these projects! Nevertheless, I was almost burnt out by the end of the year.
I am so lucky that my partner is my colleague as well – I wouldn’t have seen him otherwise, as I had no time for private life in 2019…

2020
My aim for 2020 is to slow down a tiny bit. (Regarding my summer tour 2019 I am already proud of myself: Instead of returning to Berlin in between all my gigs in Western Germany, we had several mini vacations, staying with friends* in Hamburg, Düsseldorf, and Darmstadt.)

„Slow“ does not mean that I do not need your bookings, though! You hear me?! This is the predicament of us performing artists – we say yes to every gig and every project, since we never know, if and what will be next. So, as long, as I love my work, I will continue exactly like this!!!

But I do have time to regenerate a bit in the winter. Apart from re-strengthening, I will have time to research women* in circus during the next months, thanks to a grant by Maecenia. After that, performance season will start – once the weather gets warmer!

So, I am looking forward to exciting projects, old and new friends*, and beautiful surprises! I hope to meet you some time along the way and am looking very much forward to hearing from you!
SEE YOU SOON!
And I wish you ALL THE BEST!
Jana Korb