Jana Korb und Anja Gessenhardt: zirka trollop – Zirkus-Trilogie nach Kafka

Kurzbeschreibung - Stück-Informationen

Die Trapezkünstlerin

Hinter den Kulissen des Theaters liegen Welten: Dass die Stagehand hoffnungslos verliebt ist und die Trapezkünstlerin niemals ihr Trapez verlassen will, sind nur zwei von vielen Herausforderungen, die die Impresaria zu meistern hat.
Anja Gessenhardt und Jana Korb verschreiben sich dem artistischen Theater – mit zirka trollop verschränken sie Literatur und Schauspiel mit Boden- und Luftakrobatik. Mit Kafkas Parabel von der Trapezkünstlerin und ihrer Impresaria begeben sie sich auf eine Reise zwischen den Emotionen, zwischen Theater und Zirkus, zwischen Komik und Drama.
Als akrobatische Lesung, an der Vertikalstange und am Trapez.
Frei nach Kafka - existenziell und doch humorvoll.

Versionen

Trilogie - Duo - Aerial Theater, akrobatische Lesung und Chinese Pole (70min.), auf deutsch, englisch u.a.
Für Theater oder Open Air am Trapez-Gerüst / Chinese Pole

Alle drei Szenen können auch einzeln gespielt werden:

Aerial Theater - Solo am Fixtrapez (35min.), auf deutsch, tschechisch, englisch, portugiesisch u.a.
Für Theater oder Open Air am Trapez-Gerüst

Akrobatische Lesung - Duett (10min.), auf deutsch, englisch u.a.

Vertikalstange - Solo (25min.), ohne Worte
Für Theater oder Open Air am Chinese Pole

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Erstes Leid, Foto: Nioclás Seeliger

Erstes Leid, Foto: Nioclás Seeliger

 

Erstes Leid, Foto: Nioclás Seeliger

Erstes Leid, Foto: Nioclás Seeliger

 

Erstes Leid/Die Trapezkünstlerin, Foto: Nioclás Seeliger

Erstes Leid/Die Trapezkünstlerin, Foto: Nioclás Seeliger

zirka trollop - Zirkus Trilogie frei nach Kafka

zirka trollop besteht aus drei Akten, dreimal dieselbe Geschichte aus verschiedenen Erzählperspektiven. Dreimal narrativer Zirkus als Solo oder Duett - abendfüllendes Programm. Jeder einzelne Akt steht jedoch auch ganz allein für sich und kann als Kurzstück oder Nummer gespielt werden - oder auf Straßentheater-Festivals mehrmals verteilt an verschiedenen Orten.

 

Erster Akt: Auf der Reise
akrobatische Lesung
"So gelang es der Impresaria, die Trapezkünstlerin langsam zu beruhigen, und sie konnte wieder zurück in ihre Ecke gehen. Sie selbst war aber nicht beruhigt. Mit schwerer Sorge betrachtete sie heimlich über das Buch hinweg die Trapezkünstlerin."

Eine groteske Lesung, bei der sich die beiden Artistinnen während des Lesens in die Rollen der Impresaria und der Trapezkünstlerin verwandeln - ohne Trapez scheint man das Trapez doch bildlich zu sehen...

Literatur-Akrobatik, Duett mit Jana Korb und Anja Gessenhardt (ca. 12min)

 

Zweiter Akt: The StageHand. Falling in Love
Artistisches Theater an der Vertikalstange

"Allen ihren, übrigens sehr geringen, Bedürfnissen wurde durch einander ablösende Bühnenarbeiterinnen entsprochen, welche unten wachten und alles, was oben benötigt wurde, in eigens konstruierten Gefäßen hinauf- und hinabgezogen."

Artistisches Theater an der Vertikalstange im Stil alter Stummfilme – eine Hommage an die Arbeiter*innen hinter den Kulissen, ohne die unsere künstlerische Arbeit nicht möglich wäre.

Chinese Pole Solo mit Anja Gessenhardt (ca. 30min)

 

Dritter Akt: Die Trapezkünstlerin - Ein Monolog aus der Höhe
Aerial Theater

“Nur diese eine Stange in den Händen – wie kann ich denn leben?”

Mit Franz Kafkas und Jean Genets Zirkusliteratur untersucht Jana Korb das Existenzielle der Luftartistik – der Kunst der Luftartistik. Sie beschäftigt sich mit Zirkus in der Literatur und bringt das als theatrale Performance in den Zirkus zurück. Dabei ist die Narration der Ausgangspunkt, von dem aus sie ihre artistische Körperlichkeit entwickelt. Es geht um Abhängigkeiten, Kompromisslosigkeit und ewig Provisorisches – hoch oben auf dem Trapez.

Aerial Theater am Fixtrapez (35min.), auf deutsch, tschechisch, englisch, portugiesisch u.a.

Ein Longterm Recherche Projekt

Meine Auseinandersetzung mit Kafkas Erzählung „Erstes Leid“ findet nicht nur im Rahmen einer einzelnen Produktion statt, vielmehr begleitet sie mich und meine Partnerin Anja Gessenhardt seit Anfang unserer artistisch künstlerischen Tätigkeit. Die Geschichte von der Trapezkünstlerin, die nur noch auf ihrem Trapez lebt, um immer besser zu werden, ist für mich zum Sinnbild künstlerischen Schaffens geworden - nicht nur artistischer Kreation, sondern für Kunst ganz im Allgemeinen. Dabei geht es uns weniger um die typisch kafkaeske - also existenzielle, schwere und hoffnungslose - Handlung, als vielmehr um die Rolle der Trapezkünstlerin in ihrem Drang, Kunst zu kreieren.

Im Lauf unseres Recherche-Prozesses sind mehr als vier verschiedene Produktionen entstanden, die diese Erzählung zum Ausgangspunkt nehmen. Dabei nähere ich mich dem Stoff von verschiedenen Seiten: vom Boden aus als Partnerakrobatik-Duo, aus der Luft auf dem Trapez, mit und ohne Text, aus verschiedenen Points of View, und - was vielleicht bisher die buchstäblichste Bearbeitung war - in Langzeit-Performances von bis zu sechs Stunden auf dem Trapez.

Meine aktuelle Produktion, ein Trapez Solo von ca. 35min, steht zwischen choreographierter artistischer Performance, momentaner Improvisation und Textarbeit. Auch die Figur der Trapezkünstlerin changiert zwischen theatralem Charakter (ich spiele Kafkas Figur), mir selbst als Erzählerin (ich erzähle über Kafkas Figur) und mir SELBST (ich BIN Trapezkünstlerin). Durch dieses Dazwischen-Sein nähere ich mich so großen Themen wie Kunst, Tod, Kompromisslosigkeit, ohne dabei theatral oder kitschig zu werden. Ich suche eine verletzliche Präsenz auf dem Trapez, über körperliche Höchstleistung und circensischen Archetyp hinaus - ein Versuch, den zeitgenössischen Zirkus aus dem Bedeutungskomplex „Mensch der Moderne“, „Fortschritt“ und „Sieg über die Natur“ herauszulösen und neue Definitionen zu suchen.

Die Trapezkünstlerin, Foto: Vojtech Brtnicky

Die Trapezkünstlerin, Foto: Vojtech Brtnicky

 

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Die Trapezkünstlerin, Foto: Knockaert Fobe

 

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Die Trapezkünstlerin

 

Die Trapezkünstlerin,

Die Trapezkünstlerin

 

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Die Trapezkünstlerin, Foto: Tobias Stiefel

 

 

Bisherige Produktionen

In Laufe ihrer beinahe 20-jährigen Beschäftigung mit der Kurzgeschichte "Erstes Leid" aus der Hungerkünstler-Sammlung von Franz Kafka haben Jana Korb und Anja Gessenhardt verschiedenste Performances und Inszenierungen kreiert und aufgeführt. Im Folgenden eine Auswahl.

Auf der Reise
Akrobatische Lesung
Idee und Spiel: Jana Korb und Anja Gessenhardt
Premiere 1999
Partner-Akrobatik, ca. 12min
deutsch oder englisch

Der große Auftritt
Zirkus-Theater, mit Literatur von Kafka, Genet, Böll
Idee und Spiel: Jana Korb und Anja Gessenhardt
Premiere 2000
Akrobatik, Physical Theater, Kampfkunst, ca. 45min
deutsch

Die Trapezkünstlerin
Freak Show Performance
Idee: Friederike Berat und Jana Korb
Spiel: Jana Korb
Premiere 2010
Trapez Solo, Langzeit-Performance (2-6 Stunden)
ohne Sprache

Die Trapezkünstlerin - Ein Monolog aus der Höhe
Aerial Theater
Spiel: Jana Korb
Regie: Anja Gessenhardt
Dramaturgische Beratung: Julia Christ, Ben Smalls
Premiere 2013, Premiere Straßentheater-Version 2016
Trapez Solo, ca. 35min
deutsch, tschechisch, englisch, französisch oder n.V.

zirka trollop - Zirkus-Trilogie frei nach Kafka
Zirkus-Theater
Spiel: Jana Korb und Anja Gessenhardt
Dramaturgie: Lena Fritschle
Premiere 2017
Trapez Solo, Partnerakrobatik, Vertikalstange, ca. 70min
deutsch oder englisch

HochZuhaus – Geschichten aus dem begrenzten Raum
Luftartistische Performance-Installation one-on-one
Spiel: Jana Korb
Regie: Anja Gessenhardt
Augen von außen: Norbert Busschers, Hoppe Hoppinsky, Jill Greenhalgh
Premiere 2021
Trapez Solo mit Publikumsinteraktionen, 8 Szenen á ca. 10min
deutsch, englisch oder russisch

Credits

Zirkus Trilogie von und mit Jana Korb und Anja Gessenhardt
ca. 70min.

Idee, Umsetzung, Spiel: Jana Korb und Anja Gessenhardt
Dramaturgie: Lena Fritschle
Bühnenarbeiterin: Hoppe Hoppinsky
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Erster Akt:
Die Trapezkünstlerin: Anja Gessenhardt
Die Impresaria: Jana Korb
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Zweiter Akt:
Die Bühnenarbeiterin: Anja Gessenhardt
Die Trapezkünstlerin: Jana Korb

Outside eye: Lionel Menard
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Dritter Akt:
Die Trapezkünstlerin: Jana Korb
Die Impresaria: Anja Gessenhardt

Regie: Anja Gessenhardt
Dramaturgische Beratung: Julia Christ
Umsetzung für Straßentheater: Benjamin Richter
Produktion: korb + stiefel

Bühnenaufbau Open Air Version

(für eine Innen-Variante sprechen Sie bitte mit uns):
Idealerweise bespielen wir drei Bühnenräume um das Publikum herum. Das Publikum sitzt auf Stühlen oder Bänken und wendet seine Aufmerksamkeit jeweils zu der von uns bespielten Bühne. Andere Konstellationen sind nach Absprache möglich.

Akrobatische Lesung
Bühne: 3m x 5m mit ca. 1m Erhöhung
Höhe: min. 4m lichte Höhe
Boden: eben, idealerweise schwarz

Vertikalstange
Boden: 6m x 6m, eben
Lichte Höhe: min. 5,50m
Ankerpunkte: 3 Ankerpunkte am Boden (oder in Bodennähe bis 2m Höhe), min. 5m Abstand zur Stange, Belastung min. 3,5kN / 350 kg Traglast per Ankerpunkt
Vertikalstange und Ankermaterial bringen wir mit
Sicherheit: runde Weichbodenmatte mit Loch in der Mitte für die Stange, Durchmesser min. 2m, 20cm dick (oder wir bringen eine mit...)

Trapez
Freistehende dreibeinige Pyramide
Höhe: 8m
Boden: ca. 6m x 6m
Benötigte Fläche für Aufbau: 6m x 16m

Der Aufbau erfolgt durch Jana Korb und ihr Team.
Der Bühnenuntergrund muss flach und eben sein, frei von Equipment und Hindernissen im Abstand von ca. 2m um das Gerüst. Der Luftraum um das Gerüst muss ebenfalls frei sein im Abstand von ca. 2m.

Aufbau: ca. 3h
Abbau: ca. 2h

Licht:
Bei Dämmerung oder Dunkelheit:
Wir brauchen weißes Grundlicht um die Bühnenräume zu beleuchten, sowie idealerweise einen Verfolger.
Für das Trapez ist es wichtig, dass das Licht das Trapez beleuchtet, ohne den Boden darunter zu erhellen.

Ton:
Wir brauchen ein Sound System, das adäquat für die Menge des erwarteten Publikums ist, mit vier Lautsprechern, die einzeln ansteuerbar sind. Wir bringen unseren eigenen Player mit (Anschluss Mini Jack / kleine Klinke) und zwei Headset Mikrofone (Anschlüsse XLR).

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