UnGewohnte Höhen

Die Geschichte einer Trapezkünstlerin – HochZuhaus am Trapez

Es war einmal eine Trapezkünstlerin, die an Eleganz und Anmut von keiner übertroffen wurde.
Abend für Abend lag das Publikum ihr zu Füßen.
Doch es sollte der Tag kommen, der alles veränderte…

Wenn plötzlich alles anders ist, wenn nichts mehr funktioniert, wie gewohnt – wie kommt man da wieder heraus? Wie kann man weiter machen? Neu beginnen?
Welches Wissen und Können wird plötzlich wichtig? Welche Skills völlig irrelevant?
Und wie kann man sich an so eine Veränderung gewöhnen? Geht das überhaupt?
Fragen, denen die Künstlerin und Artistin Jana Korb mit dem Regisseur Ekkehart Voigt in „UnGewohnte Höhen“ nachgeht, basierend auf der kafkaesken Erzählung von einer Trapezkünstlerin, die einfach nicht mehr auf den Boden kommt.

Als zeit-spezifische Performance spielte ich HochZuhaus 2021 und 2022 in und in unmittelbarer Nähe zu den Lockdowns der Corona-Pandemie. Für 2023 entwickelte ich UnGewohnte Höhen als tourbare theatrale Produktion, die auf diesem Material basiert.

Künstlerische Leitung und Spiel: Jana Korb
Regie und Text: Ekkehart Voigt
Bühnenbild: Jana Korb
Technik, Rigging: Hoppe Hoppinsky

Produktion: korb + stiefel

Premiere:
24 06 2023 – Blumenhof, Weilmünster

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UnGewohnte Höhen, Foto: Peter Kempe

 

UnGewohnte Höhen, Foto: Tobias Stiefel

 

UnGewohnte Höhen, Foto: Peter Kempe

UnGewohnte Höhen, Foto: Weilmünster TV

 

UnGewohnte Höhen, Foto: Peter Kempe

Verortung innerhalb meiner künstlerischen Produktion

Mir ist wichtig zu erforschen, ob es über die Kunst des Risikos hinaus mehr gibt, was mit Zirkus dargestellt werden kann. Und da gehört ein Infragestellen der Virtuosität und des perfekten disziplinierten trainierten Körpers dazu. Einerseits muss eine Künstlerin außerordentlich trainiert sein, um z.B. einen Zehenhang zu halten - aber wenn der Zehenhang immer nur den Zehenhang darstellen kann, wenn man mit einem körperlichen „Trick“ immer nur den einen „Trick“ zeigen kann, was bringt dann das ganze Training für die Kunst? Um Zirkus als künstlerisches Medium sehen zu können, muss mehr passieren als Virtuosität - aber eben nicht als Verpackung oder Ablenkung, und auch nicht als Klischee.
In meiner Arbeit bedeutet das, dass ich zunächst stark versuchte, meine Artistik zu transzendieren, indem ich v.a. mit luftartistischen Requisiten experimentierte und in- szenierte: statt eines benutzte ich drei Trapeze, statt eines zehn Seile, ein Seil wurde zu einem Tuch...
In letzter Zeit gehe ich wieder zurück zum puren Requisit (Trapez), das alleine für sich, mit mir, mit der Artistik noch existenzieller sein kann, als seine Vervielfachung. Transzendierung bedeutet hier eine noch tiefere Auseinandersetzung mit dem Requisit, mit meiner Bewegung und dem immensen Imaginationsraum, den ich in seinem begrenzten Raum erschaffen kann.

Mit Kafkas Erzählung beschäftige ich mich schon seit über 20 Jahren, immer wieder fließen einzelne Aspekte davon in meine Produktionen. Dazu ist die Welt meiner Luftartistik schmerzlich menschlich, erzählt von persönlichen Träumen großer und noch nicht großer Frauen*. Diese bringe ich in den öffentlichen Raum, mache das Private politisch: Ich will den öffentlichen Raum mit meinen Geschichten besetzen – ein beiläufiges Publikum mit Themen konfrontieren, mit denen es nicht rechnet. Es geht um das Spiel mit der Wahrnehmung des Publikums, um Konfrontationen an gesellschaftlichen Grenzen. Ich will einen persönlichen Raum im öffentlichen Raum schaffen – der dennoch für alle erreichbar sein soll.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.