FernNah

Performance im Baum mit Musik von phyla

In einer Hommage an Marguerite Porète, einer radikalen Wegbereiterin der Reformation aus dem 13.Jhd., interpretieren wir ihre Schriften mit luftartistischem Tanz und Neuer Musik:
Ein Dialog zwischen der Seele, der Vernunft, der Liebe, der Moral und anderen Wesen.

Fragmentierung mit minimaler Improvisation
Marguerite Porètes philosophisches Werk, "Der Spiegel der einfachen Seele”, ist ein allegorischer Dialog zwischen der Liebe und anderen Wesenheiten. Wir zerlegen die Gedanken und Dialoge zu Fragmenten. Text-, Klang- und Sound-Fragmente verweben sich mit elektronischer Bearbeitung zu Minimaler Musik - vielstimmiges dialogisches Gewebe.

Der Baum im Zentrum - als Weg. Darin Stimmen, Klang, mit Aerial Dance.
Luftartistin trifft auf MusikerInnen - jeder Körper situiert im Austausch, in der Musik, in der Körperlichkeit. Der Versuch, ein bewegtes Bild eines Lebens zu zeichnen, das radikal verwurzelt und doch frei war.

FernNah, Foto: Tobias Stiefel

 

FernNah, Foto: Tobias Stiefel

FernNah, Foto: Thomas Kelling

Der Spiegel der einfachen Seelen

DIE LIEBE: Diese Seele, spricht die Liebe, ist frei geworden, sogar mehr als frei, überaus frei, ja unübertrefflich frei, sowohl was ihre Verwurzelung anbelangt, wie auch in ihrem Stamm, in allen ihren Ästen, in allen ihren Früchten, an allen ihren Zweigen.
DER VERSTAND: Ah, um Gottes willen, Liebe!, sagt der Verstand, was soll das heißen, was Ihr da sagt?
DIE SEELE: Dies ist nur recht, sagt diese Seele.
aus: Marguerite Porète, "Der Spiegel der einfachen Seelen"

Warum Luthereiche?

Unser Ausgangspunkt war ein Darüber-Stolpern - in Jihlava, CZ, kamen wir an der alten Buche hinter der St. Jakobs- Kirche vorbei. Sie zog uns augenblicklich in ihren Bann. Eine Geschichte drängte sich auf... Zurück in Berlin machten wir uns auf die Suche - und erinnerten uns an die Luther-Eiche in Eberswalde.
2016 beauftragte uns die Stadt Eberswalde, ein Stück für ihre Reformationsfeier zu konzipieren. Eine sehr interessante Aufgabe: Nicht zuletzt deshalb, da wir Luther nicht nur aus feministischen Gründen sehr kritisch gegenüber stehen. Somit gingen wir auf die Suche nach Aspekten der Reformation, die wir als befreiend betrachten können....
Die Premiere fand Oktober 2017 in der Luthereiche Eberswalde statt.

Credits

Konzept und Idee: Jana Korb
Performance: Jana Korb
Musik: phyla – Jennie Zimmermann und Gisbert Schürig
Bühne und Rigging: Hoppe Hoppinsky
Gestaltung: Tobias Stiefel
Produktion: korb + stiefel

In Kooperation mit der Evangelischen Stadtkirchengemeinde und der Stadt Eberswalde.

FernNah, Foto: Tobias Stiefel

 

FernNah, Foto: Tobias Stiefel

phyla

Jennie Zimmermann und Gisbert Schürig

Als Duo Phyla verbinden Jennie Zimmermann und Gisbert Schürig Einflüsse aus Minimal Music und Improvisation zu Klangflächen von lyrischer Zartheit und archaischer Wucht, gewebt aus Stimmklängen zwischen kaum hörbarem Hauchen und grollendem Kehlgesang, verfremdet und unterfüttert mit elektronischen Klängen.
Stille und ganz allmähliche Entwicklungen öffnen den Moment zur Unendlichkeit.
www.phyla.info

 

Orts-spezifisches Touring

Wir erarbeiteten FernNah für die Luthereiche Eberswalde, spielten das aber auch schon in weiteren besonderen Bäumen. Wir erforschen gerne Ihre eigenen besonderen Bäume. Aufbau und Proben dauern drei volle Tage vor Ort.
>> Zusammenfassung und Information - PDF Download

FernNah, Foto: Ronald Spratte